„Dieses Baums Blatt…“ – mit diesen Worten beginnt das Gedicht Ginkgo Biloba. Freilich hat Goethe die sonderbare Fächerform, die den Eindruck erwecken können, dass es sich um zwei Blätter handelt gereizt. So schrieb er einmal an den Großherzog: „Die Blätter des Baums haben das Eigene, dass sie sich in jüngeren Jahren in der Gestalt zeigen […] wo ein Einschnitt in dem Fächer kaum angedeutet ist. Dieser Einschnitt aber nimmt an späteren Zweigen zu […] und zwar endlich dergestalt, dass es zwey Blätter zu sein scheinen.“¹ Der Vollständigkeithalber sei erwähnt, dass Goethe hier irrte: Oftmals wiesen junge Blätter die tiefen Einschnitte auf, während ältere kaum eine Zweilappigkeit andeuten; zudem können bei Varianten an ein und demselben Baum vorkommen.¹
Quelle: ¹ Goethe und der Ginkgo. insel taschenbuch, 2011, S. 20/21.